Pfarrer Karl Sendker  

 

   Predigten  -  Hilfen zur Bibelarbeit -  Gottesdienste  -  geistliches Leben

 

21. Sonntag C
Home Nach oben

Predigten

Predigtverzeichnis  nach Bibelstellen geordnet

Alle Predigten dieser Homepage dürfen für die Verkündigung benutzt werden.

Eine Veröffentlichung schriftlich oder auf Tonträgern ist nicht erlaubt.

Über Predigten auf Kassetten informieren Sie sich

unter dem Stichwort Kassettendienst .

horizontal rule

Predigt zur 2. Lesung:  Hebr 12,5-7.11-13

Predigt zum Evangelium:   Lk 13,24    mp3 Format             Video

horizontal rule

Predigttext:    Hebr 12,5-7.11-13

 

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder!

 

Es ist vielleicht das größte Geschenk der Erlösungstat Jesu Christi, dass wir Gott unseren Vater nennen dürfen. Wir verehren Gott nicht einfach wie ein höheres Wesen. Jesus hat in der Bergpredigt gesagt: „Wenn ihr betet, dann sagt Vater.“ Und nicht nur einfach Vater, sondern eine Koseform: Abba, lieber Vater, lieber Papa. So zärtlich dürfen wir von Gott reden und mit Gott reden. Gott ist nicht ein höheres Wesen, das sich nicht um uns kümmert. Nein, Gott ist wie ein Vater, der für dich engagiert ist. Der dich an der Hand hält, wenn du Tröstung brauchst, dem es nicht egal ist, wie es dir geht, der vielmehr in Liebe für dich sorgt.

Der Apostel Johannes hat seinen ersten Brief an die Gemeinden in Kleinasien geschrieben, und er kommt gleichsam ins Schwärmen, wenn er schreibt: „Schaut nur, welche Liebe der Vater zu uns hat, dass wir Kinder Gottes heißen und wir sind es wirklich.“ Das ist unser Gott, unser Vater.

 

Heute wird uns in der Lesung aus dem Hebräerbrief eine Seite der Vaterliebe Gottes vorgestellt, die uns zunächst einmal sehr befremdlich ist. Da schreibt der Verfasser des Hebräerbriefes: „Wen Gott liebt, den züchtigt er. Und er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat. Wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt?“

Ich muss gestehen, lange Zeit war mit dieser Text völlig fremd. Damit konnte ich nichts anfangen. Wen Gott liebt, den züchtigt er. Haben wir denn jetzt einen liebenden Vater oder einen züchtigenden Gott, der seine Wut an uns auslässt, der uns mit der Rute schlägt, vielleicht weil wir gesündigt haben? Ist das wirklich Gott?

Ja, das ist wirklich Gott. Aber muss man eins sehen: Wenn Gott uns in Zucht nimmt, dann ist das wie bei einem Gärtner. Wenn ein Gärtner eine Blume züchtet, oder Pflanzen züchtet, dann bedeutet das gleiche Wort ‚in Zucht nehmen’ dass er die Blumen und Pflanzen hegt und pflegt. Aber er muss sie auch beschneiden, zurückschneiden. Und menschlich gesprochen tut das der Pflanze vielleicht auch weh. Aber der gute Gärtner tut das nicht, um der Pflanze zu schaden, sondern damit die Pflanze in ihren Wachstums gestärkt wird, damit das Wachstum besser läuft. Darum nimmt er die Pflanzen in Zucht. Er züchtigt sie. Und genau so, wie ein Gärtner arbeitet, so arbeitet Gott mit uns. Er nimmt uns in Zucht.

 

Ich will Ihnen dafür ein Beispiel nennen aus dem Neuen Testament, das Sie alle kennen: das Gleichnis vom Verlorenen Sohn. Da kommt der jüngere Sohn zum Vater: Vater gib mir den Anteil meines Vermögens, der mir zukommt. Der Vater gibt in den Anteil. Der Sohn haut ab in die Fremde und bringt alles durch. Und jetzt schauen wir uns einmal den Vater an. Der Vater lässt den Sohn gehen, obwohl er genau weiß, wo das endet. Als dann die Hungersnot kommt, und der Sohn alles durchgebracht hat und nichts mehr auf der Tasche hat, als er heruntergekommen war bis zu den Säuen, bis zum Schweinetrog, da hat ihm der Vater keinen Scheck hinterhergeschickt und auch kein Carepaket. Er lässt ihn ganz bis in die Gasse runterkommen, weil er genau weiß: Wenn ich ihm jetzt einen Scheck hinterherschicke, dann findet er den Weg zur Umkehr nicht. Aber als dann der jüngere Sohn umgekehrt, den ersten kleinen Schritt zur Umkehr macht, da fängt der Vater an zu rennen, nicht der Sohn. Der Vater läuft dem Sohn entgegen.

Das ist die Vaterliebe Gottes. Gott lässt manchmal in unserem Leben Not zu, Leid zu, schwierige Situationen, wo wir manchmal gar nicht wissen, wie es jetzt weitergehen soll. Natürlich fragt man dann manchmal: Wie kann Gott das zulassen? Warum ausgerechnet ich? Warum solches Leid in unserer Familie? Es kann sein, es muss nicht sein, aber es kann sein, dass solches Leid eine Zuchtrute Gottes ist. Dass Gott uns gleichsam einen Knüppel zwischen die Beine wirft, weil wir auf dem falschen Weg sind. Und vielleicht sollte man in einer solchen Situation auch einmal fragen: Was willst du mir damit sagen, mit diesen Schwierigkeiten? Willst du mich auf einen anderen Weg bringen?

Der große Apostel Paulus hat einmal im zweiten Korintherbrief geschrieben, dass es in seinem Leben ein furchtbares Leid gegeben hat und zwar ständig. Das muss ihn furchtbar bedrängt haben. Keiner weiß genau, was das für ein Leid war. Aber Paulus schreibt: Das ist wie ein Stachel im Fleisch, die ein Satansengel, der mich ständig mit Fäusten schlägt. Das ein ganz starker Ausdruck. Und dann schreibt Paulus: Ich habe Gott dreimal gebeten, er möge den Satansengel von mir wegnehmen. Und Gott hat ihn nicht weggenommen. Aber er hat den Paulus eine Antwort gegeben, warum er diesen Satanengel zulässt. Paulus schreibt: Er hat das zugelassen, damit ich mich nicht überhebe. Der Apostel Paulus hatte so viele Gnaden von Gott geschenkt bekommen, dass er - menschlich gesprochen - in der Gefahr stand, überheblich zu werden. Und damit der auf dem Teppich blieb, wie wir manchmal sagen, hat Gott ihm diesen Stachel im Fleisch gegeben, was immer das gewesen sein mag, damit er sich nicht überhebt.

 

Ich kenne einen Menschen, den ihr nahe standen war, es ist es ungefähr 30 Jahre her, der hatte einen leichten Autounfall. Es war eigentlich ein leichter Unfall. Nur durch einen unglücklichen Zufall hatte er sich einen Halswirbel angebrochen. Er lag jetzt Wochen lang im Krankenhaus in einen Gipsbett. Er durfte sich nicht bewegen. Dann hat ihn eine Frau aus der evangelischen Kirchengemeinde besucht, hat ihm irgend ein Blättchen, ein Traktat mitgebracht. Kurz gesagt hat der im Krankenhaus dann eine totale Bekehrung gelebt. Vorher war er weit weg von Gott. Und er hat sich total bekehrt. Ich weiß das, weil er mich damals als Priester angerufen hat und beichten wollte. Und dann passierte Folgendes: Zwei Tage, nachdem er sich bekehrt hatte, haben die Ärzte festgestellt: Was wir für einen Bruch gehalten haben beim Halswirbel, das war eine Narbe. Auf dem Röntgenbild sah so aus, als wäre der Halswirbel angebrochen. Der konnte sofort aus dem Krankenhaus entlassen werden. Natürlich hatte er im Krankenhaus auch gefragt: Warum lässt Gott das zu meinem Leben? Da fängt man auf einmal wieder an zu beten. Hinterher hat mir erzählt: Wenn ich nicht ins Krankenhaus gekommen wäre, total ans Bett gefesselt, vielleicht hätte ich nie den Weg zu Gott zurückgefunden. Das ist die Vaterliebe Gottes. Wen Gott liebt, den züchtigt er, den nimmt er in Zucht.

 

Wir verwechseln manchmal einen guten Vater mit einem guten Onkel. Kennen Sie den Unterschied zwischen einem guten Vater und einem guten Onkel? Der Onkel kommt ab und zu auf Besuch und bringt den Kindern Leckereien mit. Wenn ein Kind daneben benimmt, dann sagt der Onkel: Ach lass ihn doch, das ist auch nicht so schlimm. Der Vater weiß ganz genau: Wenn ich das durchgehen lasse, dann wird mein Kind nicht lebenstüchtig. Der Vater muss Grenzen setzen, muss eingreifen. Er muss sein Kind erziehen, er muss ein Kind in Zucht nehmen und zurechtweisen. Ein Onkel braucht das nicht. Und Gott ist nicht ein guter Onkel, der den Kindern Leckereien gibt, sondern er ist wie ein guter Vater.

 

Die meisten von Ihnen kennen vermutlich die Geschichte, die so oft gelesen wird: „Spuren im S.

Der sieht ein Mann sein ganzes Leben vor seinem inneren Auge wie in einen Film noch einmal ablaufen. Und immer waren da zwei Spuren im Sand, seine Spur und die Spur Gottes. Gott war immer an seiner Seite. Nur gelegentlich fehlte die zweite Spur, da war nur noch eine Spur im Sand zu sehen. Und als der Mann genau hinschaute, waren das immer die Zeiten, wo er Not hatte, wo er Leid zu ertragen hatte, wo er Schwierigkeiten zu bewältigen hatte. Immer dann fehlte die zweite Spur. Und er betete jetzt: Gott, warum bist du nicht an meiner Seite gewesen in den Augenblicken, wo ich dich am dringendsten gebraucht hätte, wo es mir schlecht ging. Warum ist dann nur eine Spur zu sehen? Wo warst du da? Und da hat Gott ihm geantwortet: An allen Stellen, wo du im Sand nur eine Spur gesehen hast da habe ich dich getragen. Das war nicht deine Spur die du gesehen hast, sondern das war meine Spur.

 

Im Alten Testament im Buch Exodus steht schon: „Gott trägt uns, wie ein Vater seinen Sohn trägt.“ Und auch wenn Gott uns in Zucht nimmt, ist das ein Ausdruck seiner tragenden Vaterliebe. Amen.

 

Zurück zum Seitenanfang

horizontal rule

Predigttext:    Lk 13,24        mp3 Format          Video

 

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Kinder!

 

Vielleicht erinnern Sie sich noch daran, wie in der Nachkriegszeit in den Kaufhäuser die ersten Rolltreppen aufkamen. Was war das eine Erleichterung für alle, die mit schweren Plastiktüten die Treppen rauf mussten. Was war das eine Freude für uns Kinder. Da haben wir anfangs Schlange gestanden, um einmal mit der Rolltreppe zu fahren. Da braucht man nur unter mit einem Schritt aufzusteigen und oben mit einem kleinen Schritt wieder „abspringen“; alles andere geht ganz von selbst. Heute haben wir uns daran gewöhnt, aber damals war das eine kleine Sensation.

Aber nun sind viele Christen in ihrem praktischen Christenleben der Meinung: Zum Himmel gibt es auch so eine Rolltreppe. Da brauchst du nur am Anfang einmal aufspringen – Wir sind ja alle getauft worden, das haben wir im Taufschein sogar schriftlich. Und am Ende springt man kurz wieder ab – Man lässt sich ja noch kirchlich beerdigen. Und alles andere geht ganz automatisch von selbst. Da braucht man nicht mehr viel zu tun; man kommt automatisch oben an.

Dieser Auffassung schiebt Jesus heute im Evangelium einen gewaltigen Riegel vor. Da sagt er im Evangelium: „Bemüht euch mit allen Kräften durch die enge Tür zu gelangen. Denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.“ Christus sagt ganz eindeutig: Bilde dir nicht ein, das ginge ganz automatisch; wir kommen oben schon irgendwie gut an. Nein, bemüht euch mit allen Kräften. Christenleben heißt nicht, die Hände in den Schoß legen und den Herrgott einen lieben, guten, alten Mann sein lassen – der wird’s schon irgendwie richten. Nein, bemüht euch mit allen Kräften.

Eine der großen Nöte der Christen in Westeuropa ist, dass viele Christen meinen, Christenleben ist ein Hobby für Spezialisten. Es gibt Leute, die züchten Brieftauben; andere reiten oder spielen Fußball und einige gehen sonntags halt in die Kirche und beten und singen. Christentum ist halt eine Freizeitbeschäftigung wie andere auch. Nein, es ist ganz anders. Es kostet Kraft, wenn man wirklich als Christ leben will, das kostet den Einsatz aller Kräfte. Wie heißt es im Doppelgebot der Liebe: Du sollst den Herrn, deinen Gott lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele, mit ganzer Kraft. Und das steht hier auch dahinter: Bemüht euch mit alles Kräften.

Das Wort ‚bemüht euch mit allen Kräften’, heißt im Griechischen (Das Neue Testament ist ja ursprünglich in Griechisch geschrieben.) „agonitzein“ „bemüht euch mit allen Kräften“. Daher kommt auch unser Fremdwort „Agonie“, was den Todeskampf bedeutet, wo einer mit letzter Kraft im Sterben ringt. Eigentlich ist „agonitzein“ ein Wort aus dem sportlichen Wettkampf. Es bedeutet: im Wettkampf, etwa im Laufen alle Kräfte einzusetzen, mit ganzer Anspannung zu laufen, um den Sieg zu gewinnen. Haben Sie schon einmal einen Sportler gesehen, der ganz oben auf dem Siegertreppchen steht? Da geht auch keine Rolltreppe zu diesem Siegerpodest, sondern das kostet Kraft, das kostet Verzicht, das kostet den Einsatz von viel Freizeit. Ein Sportler, der ganz oben stehen will, der kann sich nicht auf jeder Party volllaufen lassen, der muss auf vieles verzichten. Er muss trainieren und immer wieder trainieren stundenlang, damit er da oben stehen kann. Und wir meinen, im Christenleben ginge das alles von ganz allein. Ich habe kurz vor dem Urlaub einen 13-jährigen Schüler gesprochen, der im Schwimmverein ist, der auch Wettkämpfe schwimmt. Der hat mir gesagt: Er muss als 13-jähriger Schüler neben seinen Hausaufgaben jeden Werktag zwei Stunden trainieren. Sagen Sie mal einem Katholiken, er soll jeden Tag zwei Stunden beten, in der Bibel lesen und sich geistlich fortbilden, sich zwei Stunden für Gott reservieren. Der zeigt Ihnen den Vogel und sagt: Wo soll ich die Zeit denn hernehmen? Aber jeder, der irgendwie im Leben etwas erreichen will, ob das im Beruf ist oder im Sport, ob das bei einem Hobby ist, der muss sich mühen, der muss alle seine Kräfte einsetzen. Fragen Sie mal einen Klavierspieler, der über den Durchschnitt hinauskommen will: Der muss üben, täglich üben.

Müht euch mit allen Kräften, sagt Jesus. Vielleicht ist unser Christenleben hier in Europa deswegen so saft- und kraftlos geworden, weil wir nach dem Prinzip Rolltreppe leben. Frage: Wie viel bist Du bereit einzusetzen für Dein Glaubensleben. Oder geht das bei Dir genau so wie bei den meisten: Seit wir aus der Schule entlassen sind hat die Fortbildung im Glauben eigentlich aufgehört. Das ist doch bei den meisten so.

 

Ein Zweites:

Jesus spricht von der engen Tür, durch die wir ins Himmelreich eingehen. Es ist eine enge Tür. Während meiner Stundentenzeit bin ich einmal mit einigen Freunden im Allgäu auf einer Bergtour gewesen. Ich hatte einen großen Rucksack auf dem Rücken. Damals waren die Rucksäcke noch recht breit und nicht so schmal und hoch wie heute. Wir sind zehn Tage von Hütte zu Hütte gelaufen. Da sind wir auch den „Heilbronner Weg“ gegangen. Auf diesem Heilbronner Weg gibt es eine ganz enge Felsspalte, durch die man hindurch muss, das sogenannte „Heilbronner Törle“. Diese Felsspalte ist so eng, dass ich mit meinem breiten Rucksack nicht durchkam. Es blieb mir nichts anderes übrig, als den Rucksack abzusetzen und abzuschnallen, was an den Seitentaschen hing. (Wenn man zehn Tage unterwegs ist, dann hat man natürlich auf viele Sachen dabei.). Erst dann gelang ist mir, den Rucksack durch diese enge Felsspalte zu ziehen.

Jesus spricht hier ebenfalls von der engen Tür. Kann es sein, dass ich meinen Lebensrucksack vielleicht auch absetzen muss, dass ich erst einmal Ballast abwerfen muss, der mich hindert, durch diese enge Tür zu gelangen. Ich habe im ersten Teil vom Sportler gesprochen. Haben Sie schon einmal einen Sportler gesehen, vielleicht einen Sprinter, der einen Rucksack auf dem Rücken hat? Ein Unding, nicht wahr? Und wir laufen als Christen oft mit einer Unmenge von Ballast herum.

Ich will Ihnen dafür ein paar Beispiele sagen, die aus dem Neuen Testament genommen sind:

Zunächst einmal spricht der Hebräerbrief im 12 Kapitel davon, dass Sünde Ballast ist, der uns runter zieht. Gut, dass Sünde in unserem Leben vorkommt, können wir vielleicht gar nicht verhindern. Aber dass wir diesen Ballast oft Jahre und Jahrzehnte mit uns herumschleppen und gar nicht merken, wie sehr uns das runterzieht, das ist erschreckend. Und ich denke, wenn man das einmal verstanden hat, dass Sünde Ballast ist, der unsere Lebensqualität mindert, vielleicht würde dann das Bußsakrament eine ganz neue Hochschätzung bekommen in unserem Leben. Wer mit Sünde rumläuft, belastet sich unnötig.

Aber nicht nur Sünde ist Ballast. Ballast kann auch etwas anderes sein. Ballast können z.B. die Sorgen sein, die uns ja auch so quälen und runterziehen, die uns schlaflose Nächte bereiten. Und diese Sorgen machen wir uns ja nicht, die sind einfach da. Wie gehen wir mit diesem Ballast um, mit den Sorgen? „Schütt die Sorgen in ein Gläschen Wein“, ist ja keine Lösung. Ob es sich nicht lohnen würde, so ein Wort aus dem ersten Petrusbrief ernst zu nehmen: „Werft all eure Sorgen auf IHN, denn er sorgt sich um euch.“

Ballast kann auch z.B. eine Freundschaft sein, eine Beziehung, die ich eingegangen bin, eine Partnerschaft vielleicht. Wie oft habe ich das erlebt, gerade auch bei jungen Leuten, dass sie einen guten Start genommen haben im Glaubensleben, und dann haben sie einen Freund, eine Freundin gefunden, die Kirche ‚nichts am Hut haben’ haben, und dann sind sie total wieder abgerutscht. Es lohnt sich, wählerisch zu sein hinsichtlich des Umgangs, den man pflegt, hinsichtlich der Freundschaften, die man eingeht. Sonst können die furchtbar zum Ballast werden.

Ballast können auch an sich gute Dinge sein. Ein Hobby meinetwegen, das mich so in Beschlag nimmt, dass für nichts anderes mehr Zeit bleibt. Oft geht sogar die Familie dabei drauf. Ballast kann auch der Reichtum sein. Für viele ist das so.

Es gibt viele Dinge in unserem Leben, die Ballast sein können. Überlegen Sie mal: Wo ist Ihr ‚Rucksack’, wo ist Ihr Ballast, den sie mitschleppen?

 

Ein Drittes schließlich:

Dieses Bild von der engen Tür hat auch einen positiven Zug. Diese Tür ist nämlich Jesus Christus. Jesus hat im Johannesevangelium gesagt (Kap. 10): Ich bin die Türe. Wer durch mich ein und aus geht, der wird Leben in Fülle haben, der wird auf saftige Weide geführt. Diese „bemüht euch mit allen Kräften“ bedeutet nicht, dass ich jetzt jeden Tag drei Rosenkränze beten muss, oder dass ich hier noch etwas mehr und da noch etwas mehr tun muss. Dann kommst Du in eine geistliche Trimm-dich-Spirale rein und verkrampfst Dich total. Das ist gar nicht gemeint. Entscheidend, allein entscheidend ist: Findest Du diese Türe, Jesus Christus? Hast Du zu ihm eine Beziehung, ein persönliches Verhältnis? Oder besteht den Christenleben nur aus dem Erfüllen religiöser Pflichten. Seine religiösen Pflichten erfüllen, ist wichtig, aber es ist zu wenig. Christus selber ist die Türe. Und bemüh Dich mit allen Kräften darum, die Beziehung zu IHM zu pflegen, damit Du Leben in Fülle hast. Wenn Du durch diese ‚enge’ Tür, Jesus Christus, gehst, dann wirst Du merken, dass diese ‚enge’ Tür in die Weite führt und nicht Kleinkariertheit bedeutet. Amen.

 

Zurück zum Seitenanfang

horizontal rule