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Bei diesem Abendmahl, einen Tag vor seinem Tod, hat Jesus uns die Kommunion geschenkt; da hat er gleichsam die Heilige Messe eingesetzt. Er hat ein Stück Brot genommen und hat zu den Jüngern gesagt: „Das ist mein Leib.“ Und dieses Stück Brot, seinen Leib, empfangen wir in der Heiligen Messe. Diesen Leib Christi verehren wir auch, wenn er in der Monstranz ausgesetzt ist, so dass man ihn in der Hostie sehen kann, oder gleich, wenn wir den Kelch mit den Hostien zum Seitenaltar tragen und dann noch Anbetung halten. Sein Leib! Aber, Christus hat ja nicht nur uns seinen Leib geschenkt, sondern er hat auch sein Blut geschenkt. Er hat den Kelch genommen und hat gesagt: „Das ist mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird zur Vergebung der Sünden.“ Aber es ist ganz merkwürdig. Bei uns in der katholischen Kirche reden wir vom Blut Christi eigentlich fast nie. Im Gegensatz etwa zu den Freikirchen, da spielt das Blut Christi eine viel größere Rolle. Was ist das eigentlich mit dem Blut Christi? Das Blut hat hier in dieser Abendmahlsfeier und auch in der Pas-chafeier der Juden eine ganz tiefe Bedeutung. Diese Bedeutung möchte ich heute Abend ein wenig näher betrachten. Lange bevor Israel wirklich ein Volk wurde, waren sie Wanderhirten: hier ein Stamm, da ein Hirtenstamm. Sie sind umhergezogen mit ihren Herden und haben sich Weideplätze gesucht. Und das Pas-chafest ist eigentlich zunächst ein Hirtenfest dieser Wanderhirten, ein Fest von diesen vielen Stämmen. Wenn der Frühling anbricht, und wenn die Herden wieder auf Wanderschaft zogen, dann haben die Hirten Blut von einem Bock genommen und haben das Blut von diesem Bock an die Zelte geschmiert. Sie haben gedacht, damit könnten sie die bösen Geister vertreiben. Das hatte zunächst mit Gott überhaupt nichts zu tun. Da wollte man die bösen Geister beschwören. Das gibt es ja bis heute noch in vielen alten Bräuchen. Die Feuerräder etwa in den Alpen, oder letztlich auch der ganze Mummenschanz beim Karneval hat ja da im tiefsten seine Wurzeln darin, dass man die bösen Geister des Winters vertreiben will. Damals nahmen die Hirten Blut und strichen es an die Zelte, weil sie geglaubt haben: Wenn die bösen Geister das Blut sehen, dann töten sie uns nicht. Denn das war tief im allgemeinen Bewusstsein, dass im Blut das Leben enthalten ist. Das ist heute noch so. Wenn ein Mensch verblutet, dann stirbt er. Im Blut ist das Leben. Und dann viel später war Israel wirklich ein Volk geworden. Sie waren in Ägypten in der Sklaverei. Da hat Gott zu Mose gesagt: Du sollst mein Volk aus der Sklaverei, aus Ägypten herausführen. Der Pharao, der König von Ägypten wird euch ziehen lassen. Aber ich werde ihn zwingen, wenn er nicht will. Der König von Ägypten war tatsächlich halsstarrig, und er wollte das Volk nicht ziehen lassen. Und dann hat Gott gesagt: Ich werde ein Gericht kommen lassen über die Ägypter. Und wenn die Ägypter dieses Gericht erleben dass jeder Erstgeborene getötet wird, dann werden sie euch ziehen lassen. Und ihr, mein Volk, sollt in dieser Nacht ein Opfertier schlachten, in jeder Familie eins. Und von dem Blut streicht ihr etwas an die Türpfosten. Und Gott sagte: Wenn ich dann meinen Engel schicke, der das Gericht an den Ägyptern vollziehen soll, und wenn er eure Türpfosten sieht, die mit dem Blut des Opfertieres bestrichen sind, dann wir er bei euch vorübergehen. Das Blut an euren Türpfosten ist für euch ein Schutz vor dem Gericht Gottes. Hier war das Blut nicht ein magisches Zeichen, sondern das Blut des Opfertieres war das Zeichen einer ganz tiefen Verbundenheit der Israeliten mit ihrem Gott. Sie haben ein Opfertier geschlachtet als Zeichen: Wir möchten Gott ganz gehören, ihm ganz gehorsam sein. Und Gott hat gesagt: Durch dieses Zeichen des Blutes werdet ihr gerettet. Von da an haben die Israeliten jedes Jahr dieses Paschafest gefeiert.
Jahrhunderte später sitzt Jesus mit seinen Jüngern im Abendmahlssaal. Wieder stand das Pas-chafest vor der Türe. Und da hat Jesus auch ein Opfertier gehabt, und sie haben das Abendmahl gehalten. Aber dann hat Jesus einen Kelch, einen Becher mit Wein genommen, und hat gesagt: „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut.“ Wiederum ist da vom Blut die Rede, diesmal vom Blut Jesu. „Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut.“ Was ist das denn mit dem neuen Bund in meinem Blut? Sehen sie, damals im Orient, gab es bei den Nomaden einen Brauch. Da hat man mit einem anderen Blutsbruderschaft gefeiert. Und das haben sie damals im Orient so gemacht, dass sie sich mit einem Messer in den Arm oder in den Handrücken geritzt haben, so dass Blut heraus kam. Und wenn nun zwei Männer Blutsbruderschaft schließen wollten, dann haben sie die beide die blutenden Wunden aneinander gedrückt. Das sollte bedeuten: Du kannst dich hundertprozentig auf mich verlassen. Ich will mein Blut für dich geben, wenn du in Not bist. Übrigens hier in Deutschland bei den Germanen gab es so einen Brauch auch. Aber da hat man nicht die beiden Handflächen mit den Wunden zusammengedrückt, sondern da haben beide einige Tropfen Blut einen Becher voll Met, in ein Getränk, tropfen lassen. Und beide haben beide daraus getrunken als Zeichen ihrer Blutsbruderschaft. Ein Rest dieser Sitte hat sich übrigens bis in unsere Tage erhalten in dem Brauch, dass zwei Männer „Brüderschaft trinken“. Aber bei der Blutsbruderschaft geht es um etwas viel tieferes, nämlich um einen Bund, den die beiden miteinander geschlossen haben. Und Jesus sagt im Abendmahlssaal, als er den Jüngern den Becher mit Wein reicht: Trinkt alle daraus. Das ist der neue Bund, den ich mit euch schließe. Dieses mein Blut schützt euch. Und wenn ihr unter dem Gericht Gottes steht wegen eurer Sünden, dann denkt daran: Genauso wie damals das Volk Israel geschützt war im Gericht Gottes, so werdet ihr geschützt durch mein Blut. Das ist mein Bund, den ich mit euch schließe. Darauf könnt ihr euch verlassen. Jeder Mensch sündigt immer wieder. Aber wenn wir wegen unserer Sünde das Gericht Gottes verdient haben, dann sagt Jesus: Das ist mein Blut, mein Bund, dass ich euch rette, und dass ihr nicht gerichtet werdet.
Aber diese ganze Sache mit dem Blut geht in der Bibel noch viel weiter. Im letzten Buch des Neuen Testamentes, in der Offenbarung des Johannes, darf Johannes, der alte Apostel, gleichsam einen Blick tun in den Himmel. Und mitten in der Offenbarung des Johannes im zwölften Kapitel, sieht er, wie der Teufel aus dem Himmel gestürzt wird, diese Schlange, die alle verführt hat. Es fand sich im Himmel für ihn kein Platz mehr. Der Teufel hatte kein Recht mehr, die Christen vor Gott zu verklagen; er ist gestürzt worden. Und es bricht ein Jubel im Himmel aus, als der Teufel gestürzt ist. Aber ein Engel sagt dann auch: Wehe der Erde, denn der Teufel ist auf die Erde gestürzt, und er wütet furchtbar, weil er weiß, dass er nur eine begrenzte Zeit hat. Und dann steht da wieder etwas von dem Blut: Die Menschen, die zu Jesus gehören, haben die Kraft, den Teufel zu besiegen „durch das Blut des Lammes und durch ihr Wort und ihr Zeugnis“. Das Blut Jesu, das Blut des Lammes, das wir in jeder Heiligen Messe dem Vater darbringen, ist ein Schutz gegen das Wüten des Teufels in dieser Welt. Und ich denke schon: Wenn wir mit wachen Augen durch unsere Zeit gehen, dann entdecken wir überall, wie der Teufel in unserer Welt am Wüten ist. Vieles, was in unserer Welt heute läuft, ist menschlich, mit rein menschlicher Bosheit nicht mehr zu erklären. Aber wir sind diesen Angriffen nicht schutzlos ausgeliefert. Es gibt einen Schutz, und das ist das Blut des Lammes, das Blut Jesu Christi. Von da her ist es für mich etwas Wunderbares in jeder Heiligen Messe, wenn ich nicht nur den Leib Christi in die Hand nehme, „das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“, sondern wenn ich gleichzeitig den Kelch erheben darf, „das ist der Kelch des neuen und ewigen Bundes, mein Blut, das für euch und für alle vergossen wird“. Und glauben sie mir: Jedes Mal wenn ich zum Beispiel im Gottesdienst eine Predigt halte, oder wenn ich einen Bibelkurs halte, oder wenn ich sonst eine wichtige Aufgabe übernehme, dann bete ich jedes Mal, dass Jesus mich durch sein Blut schützt, dass alle Mächte des Bösen keine Möglichkeit haben, störend einzugreifen. Das ist die Kraft, die Jesus uns geschenkt hat. Sein Leib als Zeichen: Ich bin ganz tief mit dir verbunden, ich bin dein Lebensmittel. Sein Blut: Das ist sein Schutz und die Kraft gegen das Böse. Amen.
Predigttext: Joh 13,1-15
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Liebe Schwestern und Brüder!
„Begreift ihr, was ich euch getan habe?“, fragt Jesus am Ende des Evangeliums die Jünger. Und möglicherweise haben die sich ratlos angeschaut. Wenn Jesus uns fragt: „Begreift ihr, was ich euch getan habe?“, vielleicht müssen wir dann ehrlich eingestehen: Im tiefsten haben wir es nicht begriffen. In unserer Welt, wo Krieg herrscht, wo der Kampf um die ersten Plätze um sich greift, wo Selbstbehauptung und Selbstverwirklichung die höchsten Tugenden sind. Und da fragt Jesus: „Begreift ihr, was ich euch getan habe?“
Wir wollen heute Abend Jesus im Abendmahlsaal einfach zuschauen. Damals war es bei den Juden üblich, dass an der Haustüre eine Schüssel stand und ein Krug Wasser, mit dem man sich die Füße abspülen konnte. Man ging ja damals barfuss oder in offenen Sandalen. Die Straßen waren nicht befestigt, und so waren die Füße staubig. Darum stand an der Haustür die Waschschüssel. Ähnlich wie bei uns an vielen Haustüren eine Fußmatte ist, wo man den Dreck von den Schuhen abstreifen kann. Wenn es ein vornehmes Haus war, dann stand an der Tür ein Sklave, der den Eintretenden als Zeichen der Gastfreundschaft die Füße wusch. Aber diesen Dienst tat noch lange nicht jeder Sklave. Der Dienst der Fußwaschung war der Dienst des niedrigsten Sklaven im Haus.
Als Jesus mit seinen Jüngern ins Haus kommt, um das Abendmahl mit ihnen zu halten, da hat an der Tür auch eine Waschschüssel gestanden und ein Krug mit Wasser. Aber keiner von den Aposteln ist auf die Idee gekommen, den anderen, oder gar Jesus, diesen Liebesdienst zu erweisen und ihm die Füße zu waschen. Man hat sich einfach so zu Tisch gesetzt. Und dann geschieht das Unfassbare: Jesus steht auf, legt sein Obergewand ab, bindet sich eine Schürze um, nimmt den Wasserkrug und die Waschschüssel, und er fängt an, den Jüngern die Füße zu waschen. Er bückt sich vor jedem, jeder einzelne kommt an die Reihe. Im Evangelium heißt es, dass Gott die ganze Welt liebt. Hier im Abendmahlssaal wird deutlich: Wenn Gott die ganze Welt liebt, dann ist das nicht eine Allerweltsliebe, so pauschal, so von oben herab. Nein, jeder Einzelne kommt an die Reihe. Und ganz gleich wie viele heute Abend hier in der Kirche sind, du darfst wissen Jesus will dir heute Abend dieses Zeichen seiner Liebe schenken, dir ganz persönlich.
Da sitzt im Kreis der Jünger Johannes, sein Lieblingsjünger. Jesus bückt sich vor ihm und wäscht ihm die Füße. Das schaffen wir auch. Dem Lieblingsjünger die Füße waschen, ist nicht schwer. Wenn man einen Menschen sehr gerne hat, dann tut man für den auch den niedrigsten Dienst. Das können wir auch. Aber denk daran: Im Kreis der zwölf Apostel sitzt auch Judas. Und es wird zweimal in diesem Evangelium gesagt: Jesus wusste, dass Judas ihn verraten würde. Er war gerade vorher bei den Hohenpriestern gewesen und hatte Jesus um dreißig Silberlinge verschachert. Aber Jesus geht an Judas nicht vorbei, er bückt sich auch vor Judas und wäscht auch ihm die Füße. Er übergeht ihn nicht. Und jetzt kommt das Furchtbare. Ein Menschenherz kann sich so sehr verhärten, dass das äußerste Zeichen der Liebe Jesu nicht mehr ankommt. Unmittelbar danach geht Judas hinaus. Und da heißt es: „Es war Nacht.“ Aber es war nicht nur äußerlich dunkel, sondern es war die Nacht des Unglaubens. Hätte Judas doch noch ein einziges Mal sein Herz geöffnet und hätte die Liebe Jesu an sich herankommen lassen. Aber er war total enttäuscht. Vielleicht hatte er sich Jesus ganz anders vorgestellt; vielleicht hatte er gedacht, dass Jesus als politischer Messias kommt. Und jetzt will Jesus den Leidensweg gehen, den Kreuzweg. Das will in seinen Schädel nicht rein. So hatte er sich den Messias nicht vorgestellt. Und vielleicht ist das heute ja auch manchmal so, dass Menschen enttäuscht sind von der Kirche, weil sie sich die Kirche ganz anders vorstellen, ohne Schwächen und Fehler. Weil sie sich vielleicht auch heute Gott ganz anders vorstellen. Man möchte lieber einen Gott haben, der mal richtig dreinschlägt, der die Menschen zur Ordnung ruft, der dafür sorgt, dass es keinen Krieg mehr gibt. Aber einen Gott, der scheinbar hilflos bei der Grausamkeit der Welt zuschaut, da kann man schon irre werden und enttäuscht werden. Aber in aller Enttäuschung denk daran: Jesus will an dir das Zeichen seiner Liebe setzen. Und lass seine Liebe doch an dich heran kommen, nicht nur an deine Füße sondern an dein Herz.
Jesus kommt zu Petrus. Den Petrus kennen wir ja aus den Evangelien ziemlich gut. Er war ein aufbrausender Mensch. Als Jesus sich vor ihm bückt, und ihm die Füße waschen will, da fährt es aus ihm heraus: „Herr, du willst mir die Füße waschen? Du mir? Das darf es doch nicht geben! In Ewigkeit sollst du mir nicht die Füße waschen!“ Jesus sagt ihm: „Petrus, jetzt verstehst du noch nicht, was ich tue. Du wirst es aber bald verstehen.“ Schwestern und Brüder, es hat nur wenige Stunden gedauert, da hat Petrus verstanden, warum er Reinigung brauchte. Da steht er im Hof des Hohenpriesters am Feuer, und dreimal hebt er die Hand hoch und schwört: „Ich kenne diesen Jesus überhaupt nicht!“ Aber dann kräht ein Hahn, und Jesus schaut ihn an. Und Petrus fängt bitterlich an zu weinen und geht hinaus. Da hat er verstanden, was Jesus im Abendmahlssaal meinte. Jetzt, als Jesus sich vor ihm bückt, sagt er einfach nur: „In Ewigkeit sollst du mir nicht die Füße waschen.“ Aber als er das sagt, wird Jesus ernst, todernst. Und er sagt dem Petrus: „Wenn ich dich nicht wasche, hast du keine Gemeinschaft mit mir, dann hast du keinen Anteil an mir.“ Da steht plötzlich alles auf dem Spiel: deine Gemeinschaft mit mir.
Hier wird auf einmal deutlich, dass die Fußwaschung viel mehr ist als eine schöne Zeremonie. In vielen Kirchen wäscht ja heute in der Liturgie der Pfarrer den Mitgliedern des Kirchenvorstandes die Füße. Eine schöne Geste, eine schöne Zeremonie. Aber hier im Abendmahlssaal geht es um etwas anderes. Hier leuchtet im Hintergrund der Karfreitag auf, wo Jesus sich erniedrigt hat in die Schmach des Kreuzes, wo er vor jedem vor uns ganz klein geworden ist, wo er jedem von uns mit seinem Blut ‚die Füße’ gewaschen hat; unsere Füße, die schmutzig sind, weil wir nicht die Wege Gottes gehen, sondern die staubigen Straßen dieser Welt. „Petrus, wenn ich dich nicht wasche, hast du keine Gemeinschaft mit mir.“ Nun hätte Petrus natürlich sagen können: „Wieso habe ich keine Gemeinschaft mit dir? Wir sind doch drei Jahre mit dir gegangen; wir haben Vater und Mutter und alles verlassen. Wieso haben wir keine Gemeinschaft mit dir?“ Genauso wie auch heute manchmal die Leute sagen: „Wir sind doch jeden Sonntag zur Kirche gegangen. Wieso haben wir keine Gemeinschaft? Wieso soll das auf dem Spiel stehen?“ Aber hier geht es um etwas ganz Anderes, etwas viel Tieferes. Hier geht es darum, was der Apostel Paulus einmal im Galaterbrief ausgedrückt so hat: „Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir.“ Gemeinschaft, die Jesus meint, ist dieses ganz tiefe Verbundensein, Verwachsensein mit ihm. So ähnlich, wie Petrus das später in einem Brief schreibt: „Wir haben Anteil bekommen an seiner göttlichen Natur.“ Das meint Jesus mit der Gemeinschaft, die er schenken will. Solche tiefste Gemeinschaft bietet er dem Petrus an und bietet er uns an. Und er bindet sie an die Reinigung, die er schenkt. Und dann sagt Petrus: „Herr, wenn das so ist, dann nicht nur die Füße dann auch den Kopf und die Hände.“
Schwestern und Brüder, der gleiche Jesus, der damals im Abendmahlssaal den Jüngern die Füße gewaschen hat, ist heute Abend hier in der Kirche. Und er will dir heute Abend seine Gemeinschaft schenken. Er nimmt heute keine Waschschüssel mehr und geht von einem zum andern. Aber denk daran: Als der Sohn Gottes ein Stückchen Brot wurde, da hat er sich in dieser Hostie vor dir ganz klein gemacht. Da gibt er sich in deine Hand und erniedrigt sich vor dir. Das ist Communio, das ist die Gemeinschaft, die er schenkt. Das ist das Zeichen seiner Liebe heute. Und wenn wir heute zur Kommunion gehen und dieses Zeichen seiner Liebe empfangen, wo er sich ganz klein macht, vielleicht sagst du ihm dann, wo du Reinigung nötig hast, um diese tiefste Gemeinschaft mit ihm zu erfahren. Und wenn Jesus ganz am Ende des Evangeliums sagt: „Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit auch ihr tut, wie ich euch getan habe“, dann ist das wiederum nicht eine äußere Forderung. Von diesem Geschehen der Fußwaschung her wird das ein inneres Geschehen. Der Christus, der in mir lebt, wäscht dem anderen die Füße durch meine Hände, schenkt ihm ein gutes Wort durch meinen Mund. Ich brauche das nicht von mir aus tun. Der Christus, der in mir lebt tut, durch mich seine Werke. Lass ihn heute Abend in dein Herz kommen. Gib ihm die Gelegenheit, dass er das Zeichen seiner Liebe an dir tun kann. Amen.
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